Die Dolphin Watch Alliance ist eine kleine Schweizer non governmental und non profit Organisation mit derzeitigem Hauptstandort in Ägypten. Es ist ihr großes Anliegen, die dort lebenden Wildtiere und ihren Lebensraum zu schützen, um ein Fundament und eine Balance zu bilden, auf dem Mensch und Natur gleichsam ökologisch und ökonomisch gedeihen können. Dafür wurden und werden weiterhin in Zusammenarbeit mit der ägyptischen Regierung Schutzzonen errichtet. Lokale Gemeinden werden unterstützt, indem Arbeitsplätze langfristig gesichert werden und derzeit wird an einer nachhaltigen Wildtierplattform gearbeitet, die einfache und transparente Informationen für Reisende über Tourismusanbieter bereitstellt.
Im Rahmen des Projektes hatten wir das Glück als große Gruppe gemeinsam Konzepte und Arbeiten zu realisieren und somit gezielt Kompetenzen zu nutzen und aufzuteilen. Auf Grund dessen war es uns möglich, viele verschiedene Kanäle zu bespielen und den Bedürfnissen und Anforderungen jedes einzelnen Mediums gerecht zu werden.
So ist als meine Semesterarbeit ein Animationsvideo entstanden, das speziell auf Instagram ausgelegt ist. Und obwohl es uns sehr wichtig war seriös und sachlich zu bleiben, liegt bei Instagram das Augenmerk vor allem auf der Ästhetik.
Es geht darum, Aufmerksamkeit zu generieren, und in einem Raum, in dem Aufmerksamkeit so hart umkämpft ist, vor allem auch zu halten. Daher beschäftigt sich meine Arbeit, durch diese Limitation an Zeit und Aufmerksamkeit, mit der Essenz der Thematik, mit dem Warum.
Der narrative Ansatz ist ein philosophischer, der den Bogen über das große Ganze und Nachhaltigkeitskonzepte schlagen wird, um auf dieses Thema aufmerksam zu machen.
Es geht hierbei um einen ersten Impuls, einen ersten Funken zu entfachen, der dann auf die Seiten weiterleitet, auf denen man sich in der Tiefe informieren kann.
Das Video ist im klassischen Instagram Format, dem Quadrat angelegt, es ist exakt eine Minute lang, um noch als normaler Post zu fungieren und die einzelnen Szenen überschreiten selten mehr als wenige Sekunden, um den geringen Aufmerksamkeitsspannen entgegenzuwirken.

Für dieses Projekt habe ich mich mit einer Grundsatzfrage beschäftigt. Was ist uns wichtiger im Leben, zu überleben oder glücklich zu sein. Und sind wir folglich für unser Glück bereit unser Leben zu opfern. Jeder Mensch ist durch bestimmte Erfahrungen geprägt und manche Erfahrungen schneiden so sehr in das Leben ein, dass man seine Sicht über die Welt und sich selbst komplett überdenken muss. Was ist gefährlich für mich? Sind Glück und Dopamin das gleiche und wie viel sind wir bereit dafür in Kauf zu nehmen.
 Das menschliche Konstrukt ist ein Wunder der Evolution und doch so fragil. Warum können Menschen so anfällig für Dinge sein, die offensichtlich nicht gut für sie sind, egal ob es der übermäßige Konsum von Essen, sozialen Medien oder Drogen ist. Ich denke, dass eine im Leid geschaffene Arbeit hauptsächlich geprägt ist von Emotionen. In der Retroperspektive kann man sie oftmals im größeren Kontext besser einordnen und das Lernpotential und daraus resultierende positive Aspekte klarer sehen. Distanz kann wohltuend für die Arbeit sein. Die narrative Ebene meiner Animation dokumentiert dazu meine Gedanken und Reflexionen, die visuelle meine Assoziationen.

Manche Arbeiten bedürfen nicht vieler Worte, sie entstehen aus einer Zeit heraus, hängen einem verblassten Gefühl nach.
Dennoch, wenn wir als Designer eine Art von Übersetzern sind, dann denke ich, dass wir die treffendsten Worte für das finden werden, was wir selbst durchlebt haben. Und das Erlebnis der kollektiven Isolation, des stillen Chaos’ hat uns alle auf eine neue Art in die eigenen vier Wände und auf uns selbst zurückgeworfen. Denn es ist einfacher in einem Zuhause zu verharren, wenn man sich auch im eigenen Geist zuhause fühlt.

Ikigai ist ein Begriff aus dem Japanischen, der die Dinge beschreibt, die die Freuden und den Sinn des Lebens ausmachen. Wenn etwas, das man liebt, zur Pflicht wird, kann dieser Wert verloren gehen. Es ist eine schwierige Kunst eine gute Sensibilität in seinem Alltag für die Dinge zu entwicklen, die einem am nächsten stehen und sie somit ins Gleichgewicht mit sich zu bringen. Denn nur in ihrer Balance kann man sich ihrer erfreuen und ihr volles Potential ausschöpfen. Dieses Projekt ist der Hingabe gewidmet, dass das Zeichnen wieder einen erfüllenderen und nicht belastenden Platz in meinem Leben einnimmt.
Schaut man zurück in die Kindheit, sind die Dinge, die wir tun, oftmals durch mehr Leichtigkeit und Zwanglosigkeit gezeichnet. Der Honig ist nie wieder so süß, wie bei seinem ersten Verzehr. Der Zwang, jegliches Denken und Handeln der Nützlichkeit oder der Vernunft zu unterwerfen, kann zu einer Abstumpfung der Vorstellungskraft und Einschränkung der Freiheit führen. Daher wird aus dem freien Strom des Bewusstseins durch das Ineinanderfließen von Gefühlen, Reflexionen, Erinnerungen und Assoziationen eine interessante Inspirationsquelle.
Animation bedeutet etwas zum Leben zu erwecken. Durch die Repetition wird jeder Frame zu einer Meditation und einem Ritual. Das erlaubt mir wieder mit mehr Liebe und Hingabe zu zeichnen und eines der wichtigsten Teile meines Selbst erneut zu meinem Ikigai werden zulassen.